Absinth

Der Begriff Absinth stammt vom lateinischen Namen der Pflanze Wermut - artemisia absinthium.

Verantwortlich für die berühmt ­ berüchtigte Wirkung des Absinth sind unter anderem die Wirkstoffe der Gruppe Thujon. Thujon ist unter anderem in den Pflanzen Beifuß, Diptam, Duftwermut, Eberraute, Kampfereberraute, Lebensbaum, Muskatellersalbei, Poleiminze, pontischer Wermut, Präriebeifuß, Rainfarn, Strandbeifuß, Wasserminze und Wermut enthalten. Alle diese Pflanzen wurden schon immer als, oft auch wirksames, Gewürz für Getränke und Speisen verwendet. Sie sind sehr bitter. Im Folgenden spreche ich nur von Thujon, meine aber alle darin wirkenden Stoffe.

Die Wirkung des Thujon ist in erster Linie eine die Leber und die Galle stimulierende. Weiterhin wirkt Thujon gegen Erkältungen und Analschmerzen, treibt Würmer aus, ist Regelblutungen auslösend, stillt die Schmerzen während der Tage, ist abtreibend, macht die Milch der stillenden Mutter bitter, ist psychoaktiv berauschend, die Farbwahrnehmung von Grün, Gelb und Blau verändernd, Tunnelblick und Krämpfe (vorwiegend in Verbindung mit Rauchen) auslösend und aphrodisierend. Ein "Zu viel" hat eine süchtig machende Potenz und eine zerstörerische auf das Gehirn, die Verdauungs- und Geschlechtsorgane. Zuviel und zu regelmäßig kann sehr schnell sehr ungesund sein!

Im Jahre 1791 verbesserte ein gewisser Herr Pernod das Rezept von Absinth. In etwa sah es wie folgt aus: In reinen Alkohol kamen Kräuter wie Wermut, Beifuß, Eberraute, pontischer Wermut und Diptam. Dieser Ansatz wurde destilliert und dann getrunken. Weil das sehr bitter war, fügte Herr Pernod noch Anis und Fenchel hinzu. Dieses Getränk wurde innerhalb kürzester Zeit weltberühmt. Ganz speziell auch sehr viele Künstler wurden durch Absinth inspiriert. Van Gogh, Monet, Dahli und viele andere haben dem Wermut in Form Ihrer Werke Denkmäler gesetzt.

In den Jahren 1916 - 1922 wurde Absinth in den überwiegend protestantischen Ländern Deutschland, Frankreich, Schweiz usw. verboten. Hauptsächlich wegen des Mißbrauches als Abtreibungsmittel, aber auch zur Erhaltung der Wehrtüchtigkeit. Wer berauscht war, wollte nicht kämpfen, denn der Rausch durch Thujon ist ein friedlicher wie bei Canabis. Das liegt daran, daß das Thujon dem THC des Hanfes biologisch und chemisch eng verwandt ist.

Dabei war der Absinth nicht ohne Gefahren. Wer bei der Herstellung des Weines für den späteren Brand gewisse Gesetzmäßigkeiten unberücksichtigt läßt, der produziert viele Fuselalkohole. In kleinen Mengen wirken sie geschmacksgebend. Wird der Alkohol konzentriert, sprich gebrannt, kommen sie dann in großer Menge vor und können das Augenlicht und das Gehirn zerstören. Heutzutage ist der Industriealkohol aber frei von Fuselstoffen.

Außerdem hat reiner Alkohol eine große Sehnsucht nach Wasser, er wurde ja von ihm getrennt. Das hat zur Folge, das sich der Alkohol mit jedem für ihn erreichbarem Wasser mischt. Dabei entsteht eine chemische Reaktion dergestalt, daß sich die Menge reduziert und die Temperatur erhöht. Erfolgt dieses Mischen im Mund mit der Feuchtigkeit der Mundschleimhaut, dann hat das Verbrennungen, Verätzungen, Blutungen und evtl. den Tod zur Folge. Häufig wurde hochprozentiger Absinth über einen Löffel mit Zucker gegossen, angezündet und dann mit Wasser verdünnt. Dadurch wurde diese Reaktion vorweggenommen und so dem Munde erspart. Ist der Alkoholgehalt aber sowieso nur bei etwa 40 Vol.-%, kann man sich das auch sparen. Außerdem verflüchtigen sich die Stoffe Thujon und Alkohol durch das Verbrennen und gelangen so nicht in den Körper.

In den überwiegend katholischen Ländern Spanien, Portugal, Tschechoslowakei usw. wurde der Absinth erstaunlicher Weise nie verboten. Als Spanien und Portugal der EU beitraten, wurde das EU-Recht modifiziert und in der Folge das Deutsche Recht dem EU-Recht angepasst. Seit 1991 ist in Deutschland Absinth wieder erlaubt. Allerdings in sehr abgeschwächter Stärke, was den Thujongehalt anbetrifft. Der Gesetzgeber hat vorgesehen, daß die Wirkung des Thujon die Wirkung des Alkohol nicht übertrifft.

Allerdings ist nicht alles Thujon. Wie die CVUA Karlsruhe im Herbst 2008 mitteilte, hatten sogar historische Absinthe einen nur geringen Thujongehalt. Ob der so niedrig war, weil die Thjone mit der Zeit zerfallen sind oder ob schon früher so wenig drin war, wurde - meines Wissens nach - nicht untersucht. Deren Schluß legt nahe, alles liegt am Alkohol. Ich habe versucht, mich mit denen in Verbindung zu setzen, habe aber keine Antwort erhalten. Ich wollte eine Untersuchung auf Phytohormone anregen, da ich der Meinung bin, daß die auch mit für die Wirkung verantwortlich sind. Bei den meisten Herstellungsweisen werden diese Phytohormone zerstört und können daher auch nicht mehr wirken. Bei meiner Herstellungsweise bleiben diese Phytohormone weitestgehend erhalten, der Unterschied in der Wirkung ist deutlich spürbar.

In meinem Laden stelle ich viele Getränkegrundstoffe her, die einen deutlich höheren Thujongehalt aufweisen, als nach EU-Recht zulässig. Bitte beachten: Es handelt sich um Getränkegrundstoffe, die noch verdünnt werden müssen! Da ich Diätkoch bin, darf ich diätetische Beratungen durchführen und diätetische Produkte herstellen. Diese brauchen nicht der EU-Norm entsprechen und können durchaus stärker sein. Allerdings sind sie nicht frei verkäuflich, sondern werden nur nach diätetischer Beratung verkauft und müßen noch verdünnt werden. Es ist also notwendig, einmal in meinen Laden zu kommen, die Einleitung zu lesen und mit mir die Folgen aufzuarbeiten, das dauert etwa zwei Stunden. Danach besprechen wir dann Absinth.

Absinthhaltige Produkte findet Ihr unter dem Begriff "thujonhaltig" unter Getränkegrundstoffe oder unter Grundstoffe Alkoholfrei oder unter Rauch- und Rächerstoffe. Wir sind der vermutlich einzige Betrieb weltweit, der alkoholfreien Absinth und Absinthbier herstellt. Die Absinthkräuter kann man auch rauchen, ich mische solche Rauchmischungen zusammen. Die Thujonhaltigsten Produkte von mir haben weit über 30 mg Thujohn pro l.